Langsames gewöhnen
Sollten Kaninchen noch keinen Kohl kennen, ist es sinnvoll diesen langsam in die Ernährung zu integrieren. Generell sollten sämtliche Ernährungsumstellungen langsam vorgenommen werden. Kaninchen neigen bei abrupter Nahrungsumstellung zu Verdauungsbeschwerden und je nach Ausgangslage können auch Organe wie die Leber geschädigt werden.
Gesunde Verdauung als Grundlage
Auch für Kohl gilt diese Vorsichtsmaßnahme. Um Kohl optimal verdauen zu können und keine Unverträglichkeiten befürchten zu müssen, ist ein gesunder Darm wichtig. Ein vorgeschädigter Darm (z.B. durch Trockenfutterfütterung) sollte langsam auf gesunde Kost umgestellt werden. Hierfür eignen sich Wildkräuter und Gräser optimal. Falls dies keine Option ist, kann man mit Küchenkräutern und Gemüsegrün, wie Möhrengrün und Fenchelgrün die artnahe Ernährung langsam etablieren. Man steigert hierbei Menge und Vielfalt Schritt für Schritt und lässt parallel ungeeignete Nahrungsmittel langsam ausschleichen. Niemals streicht man z.B. Trockenfutter von einem auf den anderen Tag komplett. Sinnvoll kann es beispielsweise auch sein, einen zeitlichen Versatz zwischen dem verbliebenen Angebot an Trockenfutter und der neuen, sich steigernden Menge an Frischfutter zu haben.
Was tun bei Komplikationen?
Gibt es Nebenwirkungen wie Durchfall oder Bauchweh ist entweder die Menge oder Auswahl zu schnell gesteigert oder es liegen grundsätzliche gesundheitliche Beschwerden vor. Häufig leiden Kaninchen mit solchen Symptomen unter Zahnproblemen oder Darmparasiten. Bei Futterunverträglichkeiten oder regelmäßigen Beschwerden ist immer ein Besuch bei einem auf Heimtiere spezialisierten Tierarzt angeraten. In der Regel gelingt die Futterumstellung aber problemlos, wenn man sie mit Bedacht durchführt. Sind die Kaninchen vollständig auf blättrige frische Kost (z.B. diverse Küchenkräuter, Gemüsegrün, einzelne Bittersalate) umgestellt, kann man prima kleine Mengen Kohl etablieren. Zuerst nimmt man eine besonders verträgliche Art z.B. Grünkohl oder die äußeren Blätter des Wirsings. Bei guter Verträglichkeit kann man die Menge täglich steigern und nach kurzer Zeit dann auch parallel weitere Kohlsorten etablieren. Wird eine einzelne Kohlart nicht vertragen, kann es durchaus sein, dass andere Kohlsorten dennoch vertragen werden.